Verbund - DAS: Hitzerisikomanagement in der Stadt

Projektlaufzeit:

06/2023 - 05/2025

Projektleitung (Organisationseinheit):

Prof. Dr. Tobias Teich (Fakultät Wirtschaftswissenschaften)

Projekttyp:

WHZ-Forschungsprojekt

Kontakt:

Prof. Dr. Tobias Teich

+49 (375) 536 3415
tobias.teichfh-zwickaude

Kooperationspartner:

Stadt Augsburg, Stadt Hamm, Stadt Zwickau, DLR
Universität Ulm (Koordinator), bifa Umweltinstitut GmbH Augsburg, Öko-Zentrum NRW GmbH Hamm, Dr. Klaus Martin Sachverständigenbüro für Luftbildauswertung München, Universität Augsburg,

Fördermittelgeber:

BMUV

Förderprogramm:

Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel

Förderkennzeichen:

67DAS255F

Projektbericht

Kommunen sind verantwortlich für die lokale Infrastruktur, die Bau- und Raumplanung sowie Träger kommunaler Energieversorger und Wohnungsbauunternehmen. Auch nehmen sie eine exponierte Funktion bei der Sozialfürsorge ein. Sie sind aber vielfach überfordert, wenn es um die Einschätzung und Quantifizierung der objektiven Gefährdung, der Vulnerabilität sowie der Entwicklung integrativer Lösungen und Planungsstrategien zur Anpassung von Stadtstruktur, Wirtschaft und Daseinsvorsorge an den Klimawandel geht. Deshalb sind ausgewählte Kommunen die Adressaten für das Verbundprojekt. Die Städte Augsburg, Hamm und Zwickau werden unsere Praxispartner sein, die uns bei der Problemanalyse, der Ermittlung ihrer tatsächlichen Bedarfe, der Datenerhebung sowie bei der Tool-Entwicklung unterstützen und von uns interdisziplinär beraten werden.

Ziel des Projekts ist es, am Beispiel von Augsburg, Hamm und Zwickau Planungsgrundlagen für ein kommunales Hitzerisikomanagement bereitzustellen und Anpassungsprozesse zu initiieren. Die Me-thode zur Identifizierung von Hitze-Hotspots wurde im Projekt „Abc – Augsburg bleibt cool“ (03DAS144) entwickelt. Im Projekt HEATS zielen wir darauf ab, diese Hotspots mit soziodemographischen Daten aus dem Zensus zu verknüpfen. Damit wollen wir nicht nur die Gefährdung durch Überhitzung im 100x100 m Gitter einschätzen, sondern auch in dieser Auflösung ermitteln, ob bzw. welche vulnerablen Gruppen dort wohnen, um gezielt Anpassungsmaßnahmen planen zu können, wie eine wohnortnahe Versorgung mit z. B. Rückzugsmöglichkeiten bei Hitze (kühle Räume in öffentlichen Gebäuden, Grünflächen usw.). Ein Web-Service soll die Ergebnisse visualisieren und so die Bevölkerung dafür sensibilisieren, aber auch städtischen und anderen Akteuren als Fachinformationsquelle dienen. Zudem sollen Rahmenbedingungen für eine Datenbank, in die sich hitzevulnerable Personen eintragen lassen können (ähnlich den Fichiers Canicule in Frankreich), erhoben und diskutiert werden. Exemplarisch sollen zudem Typvertreter für soziale Einrichtungen wie Altenheime mit Hilfe von mikroskaligen, numerischen Stadtklimamodellen und weiterführenden Detailanalysen (u. a. energetische Gebäudesimulationen) hinsichtlich Gefährdungen im Innen- und im Außenraum analysiert und (bauliche und planerische) Maßnahmen auf Gebäude- und Umgebungsebene zur Anpassung aufgezeigt werden. Projektergebnisse werden in Workshops validiert, in Policy Briefs dargestellt und für die Fort-/Weiterbildung von Menschen in der Energie-/Klimaschutzberatung aufbereitet. Die Bildung eines Netzwerks mit weiteren Städten ist vorgesehen.